Seit fast 60 Jahren verbindet die Friedrich-Ebert-Brücke, auch bekannt als Nordbrücke, den rechts- und linksrheinischen Teil der Autobahn 565 in Bonn. Entworfen haben das 1964-67 errichtete Bauwerk der Ingenier Hellmut Homberg (1909-1990) und der Architekt und Stadtplaner Heinrich Bartmann (1898-1982). Die Ebertbrücke war die erste moderne Schrägseilkonstruktion, bei der ein Vielseilsystem statt der vorher üblichen wenigen Schrägseile zum Einsatz kam. Mittlerweile befahren 100.000 Fahrzeuge täglich die sanierungsbedürftige Brücke. Die Autobahn GmbH plant daher seit 2022, sie in einigen Jahren abzureißen und durch einen wesentlich breiteren Neubau zu ersetzen, da sie an der Grenze ihrer Belastbarkeit und vermeintlich am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sei.

Die Pläne könnten jetzt aber durchkreuzt werden: Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland möchte die Friedrich-Ebert-Brücke unter Denkmalschutz stellen. Das Bauwerk sei ein wichtiges Zeugnis sowohl der Zeitgeschichte als auch der Architektur. Bei der Autobahn GmbH hat das Vorhaben erwartungsgemäß wenig Begeisterung ausgelöst. Auch die Iundustrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hat diesen Vorstoß jetzt stark kritisiert. In einer Stellungnahme heißt es, dass jede zusätzliche Verzögerung dem Wirtschaftsstandort schade. Von der IHK gibt es bereits das „Brückenpapier der IHK-Initiative Rheinland“, in dem unter anderem ein Sondervermögen für die Sanierung der Rheinländischen Brücken vorgeschlagen wird. Die Kölner Bezirksregierung muss jetzt entscheiden, wie es weitergeht. (db, 21.3.25)

Bonn, Friedrich-Ebert-Brücke 2007 (Bild: Stefan Knauf, CC0)

Bonn, Friedrich-Ebert-Brücke 2007 (Bild: Stefan Knauf, CC0)

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