Zum sechsten Mal lobt ICOMOS Deutschland, zusammen mit der Wüstenrot Stiftung, der Bauhaus-Universität Weimar und dem Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege den Studierendenwettbewerb 1960+ aus. In diesem Jahr steht das konstruktive Erbe der Spätmoderne im Mittelpunkt: Die Bautechnik der 60er bis 80er Jahre war geprägt von Fortschritten in der Materialtechnologie und der Ingenieurbaukunst. Gleichzeitig wurde die Tragstruktur bewusst betont, so dass die Konstruktion selbst zum gestalterischen Ausdrucksmittel wurde. Beton, Stahl und Glas ermöglichten transparente Fassaden und filigrane Strukturen, die den funktionalistischen Geist der Moderne fortführten und kühne geometrische Formen schufen. Von Brücken über Dach- und Fassadenkonstruktionen bis hin zu Flugzeughangars oder anderen Hallenbauten reicht die Spannweite der möglichen Objekte und thematische Überraschungen sind selbstverständlich erwünscht.
Die Aufgabe an die Wettbewerbsteilnehmer:innen ist es, präzise darzulegen, was dieses konstruktive Erbe erhaltenswert macht. Die konstruktiven, ästhetischen, städtebaulichen oder konzeptionellen Qualitäten sollen im Beitrag deutlich werden sowie die Bedeutungen dargestellt werden, die den Konstruktionen zugeschrieben werden können. Zudem sollten die Studierenden Vermittlungskonzepte sowie Strategien der Erhaltung, Sanierung und des Weiterbauens vorschlagen, denn der Erhalt der Konstruktionen steht derzeit oft in Frage. Die Auslobenden erhoffen sich von den eingereichten Arbeiten eine vielfältige Sammlung diskussionswürdiger Objekte sowie Lösungsansätze zur dauerhaften Sicherung und gegebenenfalls auch zur sinnvollen Nachnutzung der Bauten und Objekte. Einsendeschluss für die Wettbewerbsbeiträge ist der 1. September 2025. Alle Informationen zum Wettbewerb gibt es online. (pk, 14.2.25)

München, Olympiastadion, Frei Otto, Behnisch und Partner, 1972 (Bild: Jorge Royan, http://www.royan.com.ar, CC BY-SA 3.0, 2007)