Der Hamburger Fotograf Piet Niemann hat 20 Jahre nach der Expo 2000 in Hannover eine umfassende fotografische Bestandsaufnahme des Expo-Geländes vorgenommen. Nachhaltigkeit und die erfolgreiche Entwicklung des Geländes in eine „Stadt der Zukunft“ wurden einst explizit als Ziel ausgerufen – doch wie hat sich dieses Versprechen in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt? Piet Niemanns Fotografien aus dem Jahr 2020 sind nicht nur visuelle Dokumente, sondern fordern auch dazu auf, über die Umsetzung und Einlösung derartiger Versprechen nachzudenken. Mittlerweile ist seine Fotodokumentation, die 2023 als Buch im Kerber-Verlag erscheinen ist, selbst schon wieder fünf Jahre alt, und die Bautätigkeit (z.B. am holländischen Pavillon) wie Verfall sind vorangeschritten.
In einer Zeit, in der der Bausektor für etwa 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist und Themen wie Kreislaufwirtschaft, Materialknappheit und Nachnutzung global im Fokus stehen, liefert Piet Niemanns Arbeit einen aktuellen Kontext für Diskussionen über Nachhaltigkeit und Verantwortung im Bauwesen. Bereits 2022 wurde „Expo 2000 – 20 Jahre später“ erstmals als Ausstellung im Ausstellungsraum Raumprogramm in Münster gezeigt. Von 3. April bis 22. Juni kann man die Dokumentation nun in der Architekturgalerie am Weißenhof in Stuttgart sehen. Die Vernissage findet am Mittwoch, den 2. April um 19.00 Uhr statt mit einem Vortrag von Prof. Dr. Martin Müller (UNIL | Universität Lausanne, Institut für Geografie und Nachhaltigkeit) mit dem Titel „Urbane Auswirkungen von Großprojekten“ im Vortragssaal Neubau 2 der Staatlichen Akademie der Künste, Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart (db, 25.3.25)
Hannover, niederländischer Expo-Pavillon (Bild: Piet Niemann)
