Sechs Siedlungen der Berliner Moderne sind seit 2008 als UNESCO-Welterbe eingetragen. Nun könnte bald eine siebte die Liste ergänzen: die Waldsiedlung Zehlendorf, besser bekannt als „Onkel-Toms-Hütte.“ Geplant wurde diese Siedlung von den Architekten Hugo Häring, Otto Rudolf Salvisberg und Bruno Taut, die bereits bei anderen Berliner Siedlungsprojekten dieser Zeit federführend gewesen waren. Erbaut wurden die 1100 Geschosswohnungen und 800 Einfamilienhäuser unter der Bauleitung von Ludmilla Herzenstein zwischen 1926 und 1931. Bruno Taut hatte die Siedlung nach der Hufeisensiedlung geplant und dabei entscheidende Weiterentwicklungen eingebracht, die die architektonische und städtebauliche Qualität der Siedlung gegenüber früheren Projekten nochmals steigerte. Bei der ersten Bewerbung in den 2000er Jahren hatte man auf Onkel-Toms-Hütte noch zu Gunsten der früheren Siedlungen verzichtet, da man damals den Innovationsgehalt der modernen Siedlungen stärker gewichten wollte.
Im Februar wurde nun bei der UNESCO-Welterbekommission in Paris ein Dossier eingereicht, das die Waldsiedlung Zehlendorf als Erweiterung des UNESCO-Welterbes „Siedlungen der Berliner Moderne“ empfiehlt. Diese Einreichung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Aufnahme in die Welterbeliste, wobei die endgültige Entscheidung frühestens ein Jahr nach Einreichung des Dossiers erfolgen wird. Beginnend mit dem internationalen Welterbetag am 1. Juni 2025 finden übrigens über den Sommer verteilt diverse öffentliche Veranstaltungen rund um die UNESCO-Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne“ statt. Gefeiert wird unter anderem die 100-jährige Grundsteinlegung der Hufeisensiedlung. (pk, 24.3.25)

Berlin-Zehlendorf, Waldsiedlung, Riemeisterstraße (Bild: Fridolin freudenfett (Peter Kuley), CC BY-SA 3.0, 2013)