Im September 2025 würde der Architekt Peter Arp (1925–2007) aus dem schleswig-holsteinischen Malente 100 Jahre alt werden. Seine Geburtsstadt feiert schon jetzt und wird dies das ganze Jahr über tun. Zu Recht, denn Peter Arp hat der Stadt und der nordischen Region eine Reihe wohlgeformter, nachkriegsmoderner Alltagsarchitektur geschenkt, die die Stadt nun in Erinnerung rufen und erlebbar machen möchte. Im Zentrum der Reihe aus Vorträgen, Ausstellungen und künstlerischen Interventionen steht der Malenter Kurpark, den Arp um 1965 zusammen mit dem Landschaftsarchitekt Karl Plomin entworfen hat. Arps dortige „Liegehalle“ atmet den Geist der Lebensreform und ist zugleich eine überraschende Variante freier, leichter, öffentlicher Pavillonarchitekturen der 1960er. Geschützt vor Wind und Wetter und dennoch draußen finden dort im Sommer u.a. „Raumerkundungen“ mit den Künstler:innen Anke Redeker, Anne Bracht, Birte Schlund und Werner Delasauce statt, eine Sixties-Party und ab September die Ausstellung Peter Arp – ein Lebenswerk.

Peter Arp wurde am 10. September 1925 in Malente als Sohn des Innenarchitekten Hans Carl Wilhelm Leopold Arp (1896-1980) und Luiga Veladini geboren. Nach einem Studium an der Landesbauschule Lübeck arbeitete er zunächst im Architekturbüro von Friedrich Spengelin in Hannover, wo er unter anderem am Neuaufbau der Insel Helgoland beteiligt war. Nach kurzer Station in Hamburg gründete er 1961 mit Günther Eckholdt und Ingo Voss eine Architektengemeinschaft in Eutin, die später als Architektengemeinschaft Arp-Eckholdt bekannt wurde. Anlässlich der Bungalow-Bebauung der Marienhöhe in Quickborn lernte er Richard Neutra kennen und Ende der 1960er Jahre dann sein großes Vorbild Arne Jacobsen. Dessen Einflüsse sind besonders deutlich in den Innenraumarchitekturen zu spüren, die Peter Arp für kleine Bankfilialen, Ladenlokale und natürlich für seine Wohnhäuser entwarf. Allerdings: das Fest-Programm ist nicht ganz so leicht zu finden. Am besten in diesem Veranstaltungskalender nach Kurpark Malente suchen. (pk, 15.3.25)

Werbung für Bausparer-Haus, Architekt Peter Arp, 1964 (Bildquelle: Landessparkasse Schleswig-Holstein)

Werbung für Bausparer-Haus, Architekt Peter Arp, 1964 (Zeitungsausschnitt: Landessparkasse Schleswig-Holstein)

Das Programm im Überblick:

6. März: Vortrag Johannes Warda: „Kennzeichen der Architektur der Nachkriegsmoderne“

17. April: Ulrich Zeutschel: „Die Spuren der Nachkriegsmoderne – vom Kurpark Malente über die Neutra-Siedlung in Quickborn, den Neuaufbau von Helgoland bis nach Kalifornien“

08. Mai: Margita Meyer und Olaf Gisbertz: Führung und Präsentation, „Symbiose von Naturgestaltung und Baukunst im Kurpark Malente“

16. Mai – 09. Juni: Ausstellung und Workshops „Raumerkundungen“ in der Liegehalle

12. Juli: Sixties-Ambiente am Samstagnachmittag im Kurpark

Juli / August: FH Kiel: Installationen und Interventionen „Räume zur Wiederbelebung“

05. bis 07. September: „Perspektiven Malente – Fototage zwischen den Seen“

10. September: Jubiläumsveranstaltung im Kursaal, Eröffnung der Ausstellung „Peter Arp – ein Lebenswerk“ in der Liegehalle (bis 3. Oktober)

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