1985 startete der Bau des Wohngebiets Stendal-Süd. Das Projekt entstand in Verbindung mit dem geplanten Kernkraftwerk Arneburg. Auf knapp 30 Hektar Fläche sollten 2800 Wohnungen gebaut werden, ausgeführt vom Wohnungsbaukombinat Magdeburg und dem Kombinat Stendal. Weder das Kraftwerk noch die Wohnsiedlung in Gänze wurden je vollendet – die Wiedervereinigung beendete alle Pläne. Die ersten Wohnungen des neuen Stadtteils wurden 1987 bezogen, bis 1990 hätte das Gebiet fertiggestellt sein sollen. Stattdessen wurden bereits 1995 die ersten 400 Wohnungen in Stendal-Süd wieder geräumt. Im Jahr 2000 beschloss der Stadtrat den Abriss des Wohngebiets.

Ein Vierteljahrhundert später existiert das fragmentierte Stendal-Süd noch immer. Eine Boxschule, ein Sozialkaufhaus und demnächst eine Kindertagesstätte haben hier ihren Sitz. Und dann stehen da noch vier große Wohnblöcke: Die 1990/91 vollendeten Gebäuderiegel in der Hansealle und der Bremer Straße haben bereits mehrfach die Besitzer gewechselt und stehen seit 2014 leer. Demnächst kann man sie aber kaufen – am 27. März werden sie auf einer Auktion in Berlin versteigert. Der Startpreis des günstigsten Objekts beträgt 95.000 Euro. Vor einigen Jahren legte die Stadt als Gläubiger der bisherigen Eigentümer bei einem Gebot von 1,1 Millionen Euro noch ihr Veto ein. Dieses Mal scheint davon nicht mehr die Rede zu sein. (db, 17.3.25)

Stendal-Süd 2020 (Quelle: Youtube-Still)

Stendal-Süd 2020 (Quelle: Youtube-Still)

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