Das Kunstmuseum Magdeburg zeigt ab dem 9. März eine multimediale Ausstellung zum Werkstoff Beton. Inspiriert durch den Experimentalfilm Opération Béton von Jean-Luc Godard (1954) widmet sich die Ausstellung dem „ambivalenten Baustoff“, der Kunstschaffende immer schon angeregt hat und zugleich oftmals symbolisch für den menschengemachten Kreislauf aus Zerstörung, Wiederaufbau und Umweltkatastrophe gesehen wird. Das Museum zeigt Arbeiten unterschiedlicher Künstler:innen aus verschiedenen Epochen – aber immer aus Osteuropa – die die Vielgestaltigkeit und Einsetzbarkeit des Betons in Architektur und Kunst ebenso verdeutlichen wie seine Verbindung  mit den von Menschen gemachten Katastrophen dieser Welt, insbesondere und inklusive aktueller Kriege und Fragen der Nachhaltigkeit.

Zu sehen sind unter anderem Papiercollagen, Objektschichtungen, Zeichnungen und Modelle zu den Formsteinsystemen des Malers, Grafikers und Konzeptkünstlers Karl-Heinz Adler (1927 Remtengrün/Vogtland – 2018 Dresden), der heute als einer der herausragendsten Vertreter der konkreten Kunst in Deutschland gilt. Einen Schritt in der Zeit zurück gehen die Fotografien von Erasmus Schröter (1956 Leipzig – 2021 Leipzig), der die aus Millionen Tonnen Beton errichteten Bunker des 1942 von der deutschen Besatzung in Auftrag gegebenen „Atlantikwalls“ in farbigem Licht eingefangen hat. Von dem Medienkünstler und Musiker Carsten Nicolai (*1965 Karl-Marx-Stadt/Chemnitz, lebt in Berlin, Pseudonym Alva Noto) wird das Video „Betonschiff ohne Namen“ gezeigt: Eine musikalische wie visuelle Intervention, die die Widersprüchlichkeit zwischen Vergehen und Bewahren thematisiert. Die Möglichkeiten, aus Vergangenem Neues zu schaffen sind Schwerpunkt der aus Beton gegossenen Skulpturen der Künstlerin Marta Dyachenko (*1990 in Kiew, lebt in Berlin), die aus den letzten Jahren stammen. Die Ausstellung Operation Beton im Kunstmuseum Magdeburg Kloster unserer Lieben Frau ist zu sehen vom 9. März bis 15. Juni 2025. (pk, 19.2.25)

Berlin, Tierpark, Formsteinwand, Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht, um 1970 (Bild: Genossenschaft Kunst am Bau, Benutzer: Macmaus2, Public domain)

Berlin, Tierpark, Formsteinwand, Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht, um 1970 (Bild: Genossenschaft Kunst am Bau, Benutzer: Macmaus2, Public domain)

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